Karin Kiwus, geboren am 9. 11. 1942 in Berlin, wo sie auch aufwuchs. Studium der Publizistik, Germanistik und Politologie an der Freien Universität Berlin, 1970 Magister artium. Von 1971 bis 1973 Wissenschaftliche Assistentin an der Akademie der Künste in Berlin, von 1973 bis 1975 Lektorin im Suhrkamp Verlag in Frankfurt am Main, ab 1975 Sekretärin der Abteilung Literatur an der Akademie der Künste in Berlin. 1978 Gastdozentur an der University of Texas in Austin, 1981/82 Lehrbeauftragte an der FU Berlin. 1986/87 Lektorin (für neue deutsche und angelsächsische Literatur) im Rowohlt Verlag in Reinbek, 1987–2005 Leiterin der Abteilung Literatur an der Akademie der Künste in Berlin. 2005 erhielt sie das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
* 9. November 1942
von Rüdiger Wischenbart
Essay
Es kommt nicht eben oft vor, dass der Bucherstling eines Autors auf Anhieb breite Anerkennung und Interesse auf den Buchseiten der renommiertesten Zeitungen und Zeitschriften des deutschsprachigen Raums hervorruft, zumal wenn es sich bei der Veröffentlichung um Lyrik handelt. Um so ungewöhnlicher muss die uneingeschränkt positive Aufnahme von Karin Kiwusʼ erster Gedichtsammlung „Von beiden Seiten der Gegenwart“ (1976) durch die Kritik erscheinen. Bereits in den ersten Monaten nach dem Erscheinen reagierten „Die Zeit“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, andere folgten nur ...